Montag, 25. Juni 2012

Teil 6

Basti bestellte uns was und wir setzen uns. Wir unterhielten uns über die Stadt und blaaah, bis er fragte: 'Du bist nicht von hier, stimmts?' und grinste. 'Nein. Ich bin vor ein paar Tagen erst hergezogen.Wir schwiegen ein paar Minuten, bis er mich weiter über mein 'altes' Leben ausfragte. Er wollte wissen, wie es so war an meiner alten Schule. Ob vieles anders ist, als hier. Ich versuchte immer zu verschweigen, das ich ein Outsider war. Ein Opfer. Doch als er dann fragte, warum ich hierher gezogen bin, wurde mir total mulmig und ich wollte nur noch da weg. Ich wurde wieder traurig und das lächeln auf meinem Gesicht verschwand. Stattdessen bildeten sich Tränen in meinen Augen und ich blickte schnell zum Boden. 'Hey, was ist den los? Hab ich was falsches gesagt?' meinte er und legte besorgt eine Hand auf meine Schulter. Immer noch blickte ich auf das Gras und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. Trotzdem rollten ein paar einzelne Tränen über meine Wange. Basti merkte das sofort und drehte meinen Kopf zu sich. Ich versuchte ihn nicht in die Augen zu schauen, aber irgendwann konnte ich seinen Blick nicht mehr ausweichen. Ich blickte ihm tief in die Augen und wieder fielen ein paar Tränen. 'Sh. Hör doch bitte auf zu weinen.' meinte Basti und blickte mich mit einem leidenden Blick an.

Ruckartig drehte ich meine Kopf nach rechts und schaute wieder auf die Wiese. Mein Gesicht von meinen Haare überdeckt. Mit viel Mühe riss ich mich zusammen und schluckte die Tränen herunter. Mit einem tiefen Atemzug setze ich mich wieder aufrecht hin und drehte mich zu ihm. Der schaute mich immer noch mit einem leidenden und besorgten Blick an. Ich zog kurz einen meiner Mundwinkel nach oben um ein Lächeln anzudeuten und wollte auf stehen. Doch Basti hielt mich am Arm fest. 'Wo willst du hin?' - 'Ich denke es ist besser, wenn ich jetzt nach Hause gehe.' - 'Bleib bitte noch etwas. Wenn du willst kann ich dir auch noch ein paar schöne Orte hier zeigen. Okay?' sagte er mit einem Hundeblick.

Ich zögerte. Wieso wollte er gerade mir das zeigen? Und wie sollte ich reagieren, wenn er mich wieder etwas fragt? Sollte ich ihm alles sagen? Ich dachte nicht weiter darüber nach und nickte einfach einmal kurz. Basti lächelte und stand auf. Er hielt mich immer noch am Handgelenk fest. Nicht fest, nicht besitzergreifend. Sondern einfach nur zärtlich. Anscheinend merkte er, wie ich auf mein Handgelenk glotzte und nahm schnell seine Hand zu sich. Ich schaute auf und lächelte kurz. Dann ging ich den Weg entlang und Basti lief neben mir her.

Wir stiegen aus dem Auto und standen in einer kleine Gasse. So eine typische Gasse, die man in Filmen immer sieht. Dort wo die vergewaltigten, toten Frauen immer gefunden werden. Ach ihr wisst schon. Auf jeden Fall stiegen wir da aus. Ich blickte zu Basti. Was hat der denn vor?

Ich schaute ihn etwas komisch an, doch der grinste nur und nahm meine Hand. Dann zog er mich zu einer Eisentreppe, die an dem Haus hoch ging. Er ging die ersten Stufen nach oben und schaute dann zu mir. Ich zögerte etwas und schaute ihn Stirn runzelnd an. Er grinste wieder nur und lief weiter. Ich folgte ihm dann schließlich doch.

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